Kurze Achsübersetzung und Sperrgradanpassung beim C63

Der C63 AMG W204 kommt serienmäßig mit einer extrem langen Achsübersetzung von i=2.82 und erreicht damit eine theoretische Endgeschwindigkeit von über 400 (!) km/h. Da diese Geschwindigkeit realistischerweise eher nicht erreicht wird bleibt nur noch der Verbrauchsvorteil durch das generell niedrigere Drehzahlniveau im letzten Gang. Auf der anderen Seite wird durch diese lange Übersetzung sehr viel Rad-Drehmoment verschenkt! Das Eingangsdrehmoment kommend von der Kardanwelle wird von der Achsübersetzung multipliziert an die Räder weiter gegeben. Im nachfolgenden Beispiel hat sich der Kunde für einen sehr kurzen 3.55er Radsatz entschieden (also Drehmoment-Multiplikator 3.55 anstatt 2.82). Daneben stehen auch noch 3.06er und 3.23er Radsätze für das C63 Achsgetriebe zur Wahl.



Auf der rechten Seite der originale C63 Radsatz mit einer Übersetzung von i=2.82, links der neue "kurze" Radsatz mit i= 3.55. Das entspricht einer 25% kürzeren Achse und damit 25% mehr Drehmoment am Rad!

Hier nochmal der neue Radsatz und dazu die notwendigen Einstellscheiben (die beim Einmessen gegen welche in passender Stärke getausch werden müssen). Rechts hinten die Meßbrücke zur Bestimmung der Kegelrad-Tiefe.

Hier der neue Lagersatz sowie drei neue Wellendichtringe und die Mutter zur Trieblingsmontage.

Der zerlegte und gereinigte Sperrkörper mit neuem Lamellensatz und Druckringen mit geänderten Rampenwinkeln (45/45° anstelle von 50/90° im Seriensetup). Damit wird aus der serienmäßigen 1-Wege Sperre mit ca. 40% Sperrgrad auf Zug nun eine 2-Wege Sperre mit etwa 45% Sperrgrad auf Zug und Schub.

Sperrendeckel montiert und das neue Tellerrad mit dem Sperrkörper verschraubt.

Der Sperrkörper und das Kegelrad vor dem Einbau ins Gehäuse.

Zunächst kommt das Kegelrad ins Gehäuse, wird bis zum Erreichen des gewünschten Reibwerts festgezogen und dann die Tiefe/Position im Gehäuse mit der Meßuhr gemessen und nach Bedarf durch den Verbau anderer Einstellscheiben korrigiert.

Nachdem das Kegelrad eingebaut und eingemessen ist, kommt nun der Sperrkörper samt Tellerrad zurück ins Gehäuse. Dazu muss das Gehäuse etwas bearbeitet werden, da das neue Tellerrad bedingt durch die kürzere Übersetzung etwas "dicker" ist.

Danach werden die Lagerschalen eingesetzt und mit den Sprengringen fixiert.

Nun wird das Zahnflankenspiel gemessen und durch Tausch der Sprengringe gegen welche mit geeigneter Stärke eingestellt.

Danach wird zur Endkontrolle Touchierpaste auf ein paar Zähne gestrichen und das Tragbild kontrolliert. Hier die Zugseite...

und hier die Schubseite. Ein optimales Tragbild!

 

 

 

Gerne übernehme ich auch für Sie den Einbau und das Einmessen eines Radsatzes oder einer Sperre nach Wunschkonfiguration in Ihr Hinterachsdifferential. Kontaktieren Sie mich einfach.